Die Unwetter und der Clariden - Höhenweg

 

Eine Woche vor der Tour: Verheerende Unwetter verwüsten grosse Teile der Schweiz, auch die Zentralschweiz ist betroffen.

Freitag vor der Tour: Der Klausenpass ist immer noch gesperrt. Postautos fahren nur von Linthal nach Urnerboden. Der Bahnhof Flüelen ist nur eingeschränkt in Betrieb.

Samstag vor der Tour: So sehen im Moment Wanderwege in Liechtenstein aus….

Da macht man sich schon etwas Sorgen: Wie ist der Zustand des Weges? Gibt's die hölzerne Brücke über den Fätschbach noch? Muss eventuell eine Ersatztour in Betracht gezogen werden?

Die Nachfrage bei Einheimischen ergibt: Der Urnerboden ist einigermassen glimpflich davongekommen. Aber wie zuverlässig sind solche Auskünfte? Die Urnerbödeler sind sich ja an Elementarereignisse gewöhnt und jammern nicht so rasch…

Am Tag vor der Tour: Die Lage hat sich etwas entspannt. Die Postautos fahren wieder nach Fahrplan. Aber bei Walchwil ist die SBB-Strecke immer noch unterbrochen, Zürich erreicht man nur über Luzern. Wie zuverlässig die Schiffe fahren ist nicht herauszufinden. Das Wetter jedoch lässt absolut keine Wünsche offen.

Das führt zum Beschluss: Die Tour wird durchgeführt, von der Klausen-Passhöhe fahren wir aber wieder zurück nach Linthal und nicht wie vorgesehen nach Flüelen. Was den Vorteil hat, dass dank der späteren Postauto-Abfahrt nicht mehr die Seilbahn der Engpass ist, sodass alle mitkommen können, die telefoniert oder gemailt haben.

So sind wir schlussendlich sechzehn, die bei wolkenlosem Himmel, bester Fernsicht und fast wieder hochsommerlichen Temperaturen auf den Urnerboden fahren.

Nach dem Startkafi mit warmen Gipfeli geht’s in drei Ladungen mit der kleinen Seilbahn zum Fisetenpass. Die Bahn scheint aber nicht allen ganz geheuer zu sein… Nach einer gemütlichen Einlaufstrecke wird das Hasentrittli problemlos bezwungen. Micha, diesmal noch Gast, freut sich sichtlich, die "Schlüsselstelle" geschafft zu haben. Auf dem Gemsfairenboden sind Susi und Jürg überwältigt vom Anblick des Clariden-Iiswändlis. Später wird der Bach unterhalb Follen fast sturzfrei überquert. Nach einer Steigung erreichen wir das Steinmannli auf 2084m, das man auch zum Wäschetrocknen benützen kann. Hier geniessen wir eine ausgiebige Mittagspause. Fritz kredenzt Höngger Clevner in gediegenen Zinnbechern.

Die Brücke über den Fätschbach hat gelitten und einige Bretter eingebüsst, steht aber noch. Die Schutzmauer ist aber doch ziemlich lädiert.

Noch eine letzte Pause im Angesicht der steilen Clariden-Nordwand, dann folgt schon der letzte Abstieg.

Auf der Klausen-Passhöhe hat's dann noch zu mehreren Abschluss-Bieren oder -Möschten gereicht.

Teilnehmer:

Erika Walcher, Heidi Skinner, Fritz Schneider, Doris Gloor, Anita Joss, Ruth Gallmann, Rolf Fürst, Emil Knechtle, Susi und Jürg Spörri, Walter Bader, Hella Strobel, Michaela Eheim, Trudi Bänziger, Elisabeth, Ruedi (TL).